Angst vor Menschen überwinden: Getestete 8-Schritt-Methode
Fürchtest du dich davor, im Mittelpunkt zu stehen und bewertet zu werden?
Fühlst du dich in Anwesenheit anderer Menschen blockiert und gefangen in dir selbst?
Dann bist du hier genau richtig.
In diesem Artikel zeige ich dir eine 8-Schritt-Methode, mit der du die Angst vor Menschen besiegen kannst. Egal, wie groß und schrecklich sie im Moment auch scheinen mag.
Du wirst sehen – mit den richtigen Schritten ist das gar nicht so schwer
Lass uns loslegen…
Inhaltsverzeichnis
Die Angst vor Menschen – ein dunkler Begleiter
Soziale Ängste sind weit verbreitet.
Dazu gehören beispielsweise…
- die Angst vor negativen Bewertungen
- die Angst, beobachtet zu werden
- die Angst vor peinlicher Stille
- die Angst, auf Menschen zuzugehen
Durch solche Ängste kann dein Privatleben zu einer furchterregenden Herausforderung werden.
Dinge, die anderen Spaß bereiten, sind für dich purer Stress…
Anstatt Gespräche zu genießen, fürchtest du dich davor, etwas Unpassendes oder Peinliches zu tun. Du fragst dich ständig, wie du bei den anderen ankommst und was sie von dir denken.
So werden soziale Situationen zu einem Albtraum!
Viele Menschen kennen das.
Angst vor Menschen ist sogar deutlich stärker verbreitet, als man im ersten Moment vielleicht denkt. Allerdings verbringen die Betroffenen viel Zeit alleine und sind nicht so laut. Deswegen fallen sie nicht so auf.
Wirf mal einen Blick auf diese Statistik:
Merk dir das: Soziale Ängste sind etwas ganz Normales. Jeder hat damit schon einmal Bekanntschaft gemacht.
Du stehst mit dieser Angst nicht alleine da. Im Gegenteil – es gibt viele Menschen, denen es genauso geht, wie dir.
[BONUS]
Machst du dir ständig Sorgen, was andere wohl über dich denken?
In meiner praktischen Anleitung dazu, gebe ich dir die Tipps, die mir persönlich am besten weitergeholfen haben: So wird dir egal, was andere denken!
Die Situationen der Angst
Es gibt verschiedene Situationen, in denen soziale Ängste auftreten können.
Manche fürchten sich vor ein paar bestimmten Situationen, andere vor allen.
Wahrscheinlich werden auch dir einige bekannt vorkommen…
Typische Situationen der Angst:
- Eine Party, wo fremde Leute sind
- Eine öffentliche Rede halten müssen
- Vorstellungs- oder Kennenlernrunden
- Im Supermarkt an der Kasse
- Mit anderen Leuten ein Gespräch anfangen müssen
- Beim Essen oder Telefonieren beobachtet werden
- Alleine einen Raum betreten, in dem andere sind
- Und viele weitere…
Die Angst bezieht sich darauf, negativ aufzufallen und bewertet zu werden.
Ein paar konkrete Situationen werden dabei besonders gefürchtet…
Hier die Grafik einer Studie, bei der Menschen mit sozialer Phobie befragt wurden, in welchen Situationen ihre Ängste auftreten:
Wovor genau hast du Angst?
Wenn du unter einer Angst vor Menschen leidest, wirst du dich mit einigen der folgenden Punkte identifizieren können.
Das sind die Dinge, vor denen man sich in sozialen Situationen fürchtet, weil man dadurch schlecht dastehen würde.
Zum Beispiel:
- Dass dir im Gespräch die Worte ausgehen
- Dass andere dich uninteressant und langweilig finden
- Dass du ausgelacht und belächelt wirst
- Nicht akzeptiert zu werden
- Nicht beachtet zu werden
- Etwas Peinliches oder Unpassendes zu sagen
- Die anderen zu nerven oder zu belästigen
- Komisch und seltsam zu wirken
Je nachdem vor wie vielen Dingen du Angst hast und je nachdem wie stark die Angst ist, dementsprechend kannst du deine Angst vor Menschen einordnen.
Manche haben nur Angst vor Präsentationen. Andere sind nur schüchtern, wenn sie auf fremde Menschen treffen. Wieder andere fühlen sich in allen sozialen Situationen unsicher und beklemmt. Und manche haben eine soziale Phobie und können ihr Haus kaum mehr verlassen.
Damit du deine Angst vor Menschen besser einschätzen kannst, habe ich den Soziale Phobie Test entworfen. Dieser besteht aus 13 kurzen Fragen und gibt dir dann Feedback zu deinem Ergebnis.
Wenn du möchtest, absolviere ihn kurz und komm dann hierher zurück. Wenn nicht, dann kommen wir jetzt sofort zu den 8 Schritten.
Wie funktionieren die 8 Schritte?
Die Gedanken spielen bei der Angst vor Menschen eine entscheidende Rolle.
Lass uns dafür mal kontaktfreudige und schüchterne Menschen vergleichen.
Zuerst zu kontaktfreudigen Menschen:
- Sie erwarten eine positive Reaktion der anderen Menschen.
- Deswegen gehen sie mit Vorfreude und Selbstsicherheit ins Gespräch.
- Diese Ausstrahlung führt tatsächlich zu positiven Reaktionen (meistens).
Ergibt soweit Sinn, oder?
Schüchternen Menschen geht es anders:
- Sie denken an all die negativen Dinge, die passieren könnten. („Hoffentlich sage ich nichts Blödes oder blamiere mich“)
- Deswegen sind sie unsicher und vorsichtig. Sie lassen sich gar nicht richtig auf das Gespräch ein, weil sie Angst vor einer Ablehnung haben.
- Das führt zu schlechten Gesprächen und die schüchterne Person fühlt sich wiedermal bestätigt in ihrer Annahme, nicht interessant für andere zu sein.
So entsteht ein Teufelskreis, der nur schwer unterbrochen werden kann.
Eine schmerzhafte Erfahrung führt zu negativen Erwartungen, wodurch immer mehr schlechte Erfahrungen dazukommen. So entsteht eine felsenfeste Überzeugung.
Ein Beispiel dafür:
Vielleicht wurdest du in der Vergangenheit irgendwann einmal schmerzlich abgelehnt und bist zur Überzeugung gekommen „Ich bin langweilig und uninteressant.“
Anschließend hast du dich zurückgehalten und nicht mehr so viel gesagt hast. Du bist nicht auf andere Menschen zugegangen und hast keine Kontakte mehr gesucht.
Bei Veranstaltungen hast du dich von alleine in die hinterste Ecke zurückgezogen und darauf gewartet, angesprochen zu werden, anstatt selber etwas zu tun.
Deshalb hast du nie viele Freunde gehabt und kamst dir wie ein Außenseiter vor.
Um das zu verändern, gibt es nur einen Weg…
Du musst bei deinen Gedanken und Überzeugungen ansetzen. Du musst lernen, dass du für andere Menschen durchaus interessant bist. Dann wird deine Angst nachlassen und du wirst automatisch mehr Lust darauf bekommen, auf andere Menschen zuzugehen.
Allerdings kann es sein, wenn du dich immer zurückgehalten hast, dass dir jetzt die sozialen Fähigkeiten fehlen, um mit anderen in Kontakt zu kommen.
Viele Menschen wissen nicht, wie man auf andere zugeht und Kontakte knüpft.
Obwohl diese Fähigkeiten unfassbar wertvoll sind!
Deswegen berücksichtigt die 8-Schritt-Methode nicht nur die Ängste und deren Ursache, sondern auch die sozialen Skills, die du benötigst, um entspannter und kontaktfreudiger zu werden.
Let’s go!
Lese-Tipp: Im Artikel Nie mehr sozial inkompetent, zeige ich dir…
- 4 Mindsets, die dir den Umgang mit Menschen leichter machen
- 3 Tipps, die deine sozialen Skills automatisch verbessern
- wie du ein felsenfestes soziales Selbstbewusstsein aufbaust
Zum Artikel gehts >>hier<<.
#1 Akzeptiere die Angst zu 100%
Viele Menschen sind mit ihren sozialen Ängsten unzufrieden.
Sie sind sogar wütend darauf, so ein „Angsthase“ zu sein!
Ein Betroffener hat es so beschrieben:
„Ich denke oft, dass andere mich verurteilen, für das was ich mache oder wie ich aussehe oder wenn ich zu oft huste oder sowas. Langsam bin ich auch immer frustrierter damit. Ich weiß, dass eigentlich gar nichts Schlimmes passieren kann und ich die Ängste gar nicht haben sollte.“
Solche Gedanken machen es dir noch schwerer!
Es ist verständlich, unzufrieden zu sein, (vielleicht ist das sogar gut, denn sonst würdest du nichts verändern) aber es ist wichtig, die Situation auch anzunehmen.
Schäme oder verurteile dich nicht dafür!
Akzeptiere deine Angst vor Menschen und stehe dazu!
Erst dann ist Veränderung möglich.
Davor befindest du dich noch im Trotz-Modus. Du verbrauchst viel zu viel Kraft dabei, gegen die Realität anzukämpfen, um tatsächlich etwas ändern zu können.
Du versuchst noch das Leben zu manipulieren, weil du glaubst zu wissen, dass es anders sein sollte.
Tipp: Mache dir folgende Dinge bewusst:
- Es ist okay Angst vor Menschen zu haben, so geht es vielen!
- Dass es dir jetzt so geht, heißt nicht, dass es in Zukunft auch so sein wird.
- Leute werden Respekt vor dir haben, wenn du deine Angst vor Menschen akzeptierst und dazu stehst.
#2 Mache dir deine Angstgedanken bewusst
Deine Angst entsteht durch deine Gedanken an die Situation.
Ohne negative Erwartungen, keine Angst!
Deshalb werden wir jetzt versuchen, diese Gedanken zu identifizieren.
Das ist auch Inhalt vieler Therapien, die sich mit sozialen Phobien beschäftigen. Sie konzentrieren sich darauf, die negativen Angstgedanken bewusst zu machen und durch positive Gedanken zu ersetzen.
Sicherlich kennst du einige der typischen Angstgedanken:
- Vielleicht finden sie mich komisch, wenn ich mich dazusetze.
- Andere Menschen halten mich für hängengeblieben und dumm.
- Hoffentlich bemerkt er nicht, dass ich in Wirklichkeit langweilig bin.
- Sie wird mich abblitzen lassen und alle werden darüber lachen.
Es gibt unendlich viele Gedanken dieser Art. Das waren nur ein paar typische Beispiele.
In den folgenden zwei Übungen werden wir die Ängste näher beleuchten und die schädlichen Gedanken herausfinden.
Los geht’s!
1. Übung: Erstelle eine Rangordnung deiner Ängste
Wann und wo treten deine Ängste auf?
Welche Situationen machen dir ein bisschen Angst, in welchen hast du Panik?
Bewerte deine Ängste auf einer logischen Ebene. Damit nimmst du ihnen den Schrecken und die Unberechenbarkeit.
Gib jeder Situation eine Punktzahl von 0 bis 10. Dabei steht 0 für „gar keine Angst“ und 10 für eine „Panikattacke“.
Es ist wichtig, die Rangordnung wirklich aufzuschreiben, damit du später siehst, wie gut deine Einschätzungen waren und wo du dich geirrt hast.
Danach weiter zur nächsten Übung…
2. Übung: Identifiziere die Angstgedanken
Überlege gründlich, welche negativen Angstgedanken du mit dir herumträgst.
– Denkst du, dass andere genervt davon sind, wenn du sie ansprichst?
– Glaubst du, langweilig zu sein?
Schreibe die Gedanken auf, die dich hemmen und belasten. So viele wie möglich, auch wenn es dir schwerfällt, welche herauszufinden.
Hier mal ein kleines Beispiel der beiden Übungen:
Anschließend sei wachsam. Wenn dir neue Gedanken auffallen oder sich die Rangordnung ändert, passe die Liste an.
Tipp: Nochmal als Hinweis. Es ist wirklich wichtig, solche Dinge schriftlich zu machen. Das Gehirn ist viel zu beeinflussbar und mit viel zu vielen Dingen gleichzeitig beschäftigt, um für so etwas geeignet zu sein.
#3 Nimm deine Gedanken nicht ernst
Deine Angstgedanken zu kennen ist schön und gut. Aber das alleine bringt dich nicht weiter!
Davon dass du die Gedanken kennst, gehen sie nicht weg.
Es kann sogar schaden!
Wenn du die Gedanken jetzt abstellen willst, machst du es noch schlimmer. Denn du kannst deine Gedanken zwar beeinflussen, aber nicht kontrollieren.
Was ist also die Lösung?
Die Gedanken nicht ernst zu nehmen!
Wir halten unsere Gedanken oft für die Wahrheit und vergessen dabei, dass es nur Annahmen, Überzeugungen und Geschichten aus unserem Kopf sind. Diese müssen keinesfalls der Wahrheit entsprechen.
Eine Vorstellung aus deinem Kopf ist einfach nur erfunden. Sie muss nicht einmal realistisch oder wahrscheinlich sein.
Dein „Kopfkino“ ist nicht das Gleiche wie die Wirklichkeit.
Tipp: Genau wie du einem Autoverkäufer nicht blind jeden Mist glaubst, solltest du auch deine eigenen Gedanken nicht immer für bare Münze nehmen. Lass sie denken was sie wollen, aber nimm sie nicht ernst.
Wenn du deine Gedanken als das ansiehst, was sie sind, nämlich nur Gedanken und nicht die Wahrheit, dann werden deine Ängste weniger Macht über dich haben und du wirst es zeitnah schaffen, ihnen die Stirn zu bieten.
#4 Verändere deinen Fokus
Sobald du deine Angstgedanken nicht mehr so ernst nimmst, erscheinen sie dir nicht mehr so wichtig und du kannst du dich auf andere Dinge konzentrieren.
Dann kannst du damit beginnen, dein Gehirn bewusst einzusetzen.
Du bist nicht mehr reaktiv. Deine Gefühle kontrollieren dich nicht mehr. Du kannst das Ruder selbst in die Hand nehmen…
Mit Hilfe deines Kopfes kannst du die Angst bekämpfen.
Hattest du schon einmal so viel zu tun, dass du plötzlich kaum mehr Angst vor anderen Menschen hattest? Das ist kein Zufall! Wenn dein rationales Gehirn – der präfrontale Kortex – stark ausgelastet ist, dann schlägt er den Gefühlen die Tür vor der Nase zu.
Diesen Trick kannst du nutzen…
Indem du deinen Fokus änderst!
Normalerweise konzentrierst du dich auf deine Ängste. Durch deinen Kopf kreisen Gedanken, wie „Oh mein Gott, was kann ich als nächstes sagen? Hoffentlich fällt mir etwas ein. Was mache ich, wenn mir nichts einfällt?“
Du denkst unbewusst. Du reagierst auf deine Gefühle.
Das solltest du ändern.
Konzentriere dich auf äußere Dinge!
Auf die Umgebung, die Menschen und die Gespräche um dich herum.
Denke aktiv über hilfreiche Dinge nach. Das wirkt wie ein Wunder.
Wenn du der Meinung bist, das klingt zu einfach, um wahr zu sein, dann probiere es aus. Du wirst schon sehen.
Tipp: Fokussiere dich nicht darauf, wie du dich fühlst und verhältst, sondern darauf, was im Außen passiert!
Konzentriere dich in Gesprächen auf deinen Gegenüber. Gucke ihn aufmerksam an und beobachte, was er sagt und tut.
#5 Kontakte knüpfen lernen
Soziale Ängste und soziale Fähigkeiten sind miteinander verknüpft.
Das bedeutet: Wenn du dich sozial kompetent fühlst und weißt, was du tun sollst, hast du automatisch weniger Angst.
Wenn du selbstbewusst auftreten und spannende Gespräche führen kannst, wirst du besseres Feedback bekommen und deine Ängste langsam verlieren.
Deswegen geht es in diesem Schritt nicht um die Angst, sondern darum, wie du interessante Gespräche führst und Verbindungen zu anderen Menschen aufbaust.
Wie kannst du offen und sympathisch auftreten?
Dazu gibt es drei hilfreiche, leicht anwendbare Tipps:
- Blickkontakt und Lächeln
- Richtig zuhören
- Gemeinsamkeiten finden
Die Tipps ermöglichen es dir, anderen Menschen interessiert zu begegnen, sie kennenzulernen und zu sehen, ob ihr zusammenpasst…
1. Blickkontakt und Lächeln:
Ein Lächeln wirkt selbstbewusst, sympathisch und fröhlich.
Alle Menschen reagieren positiv auf ein (aufrichtig) lächelndes Gesicht!
Ähnlich ist es beim Blickkontakt…
Wer anderen Menschen in die Augen schaut, signalisiert Sicherheit und Aufrichtigkeit. Dir wird mehr Glauben geschenkt. Denn Angst vor Augenkontakt, ist ein Zeichen dafür, dass man sich verstellt und etwas vorspielt.
Beide Signale, Lächeln und Blickkontakt, sind für den ersten Eindruck wichtig. Dadurch gibst du deinem Gegenüber ein gutes Gefühl und zeigst dein Interesse.
2. Richtig zuhören:
Aufmerksames Zuhören ist eine wertvolle Eigenschaft.
Und weil es heute nur noch so wenige Menschen gibt, die das praktizieren, stichst du dadurch umso stärker hervor.
Wenn du aktiv und aufmerksam zuhörst, werden die Leute es lieben, sich mit dir zu unterhalten.
Wie funktioniert das?
Das Wichtigste ist die Aktivität. Zuhören ist nichts Passives. Auch wenn du gerade nichts sagst, solltest du aktiv am Gespräch teilnehmen und dein Erleben ausdrücken.
Versteck dich nicht, sondern lass die Leute daran teilhaben, was in dir vor sich geht.
Das ist die Grundlage, um sich näher zu kommen und eine Vertrauensebene aufzubauen.
Hier eine kleine ABC-Anleitung für aktives Zuhören:
a) Höre zu ohne zu urteilen:
Respektiere alle Aussagen und Meinungen, ohne direkt darüber zu urteilen.
Keine Angst: Eine Meinung zu respektieren bedeutet nicht, dass du die Meinung auch selbst annehmen musst.
Du kannst und solltest deine eigene Meinung haben und vertreten. Aber versuche deinen Gegenüber zu verstehen und gehe auf seine Punkte ein.
b) Zeige aktiv Interesse und Verständnis:
Anstatt abzuschweifen und aus dem Fenster zu gucken, solltest du deinem Gegenüber aktiv dein Interesse signalisieren.
Dafür kannst du folgende Signale nutzen:
- Nicken
- Bestätigungslaute (z.B. „ah“, „mhm“, „ach so“, „oh“)
- Augenkontakt
- Dich dem anderen zuwenden
- Eine aktive Mimik
c) Stelle Rückfragen, wenn Dinge interessant oder unklar sind:
Indem du nachfragst, zeigst du erneut, dass du dem Gegenüber Beachtung schenkst und dich für seine Aussagen interessierst.
Folgende Fragen sind sehr üblich:
- Verständnisfragen („War das der gleiche wie am Anfang?“)
- Interessensfragen („Oh cool, hat es sich gelohnt?“)
- Weiterführende Fragen („Und dann?“)
Aktives Zuhören hilft dir Verbindungen aufzubauen und Missverständnisse zu vermeiden. Probiere es aus! Menschen lieben es, wenn man ihnen aufrichtiges Interesse entgegenbringt.
3. Gemeinsamkeiten finden
Beim Smalltalk geht es um nichts anderes, als Gemeinsamkeiten zu finden…
Gemeinsamkeiten verbinden Menschen
Ihr redet so lange über das Wetter, euren Alltag oder das letzte Wochenende, bis ihr ein Thema findet, das euch BEIDE interessiert. Dann könnt ihr vom Smalltalk in ein tiefgreifendes Gespräch wechseln.
Manche Leute sind von Natur aus gut darin, Gemeinsamkeiten zu finden. Innerhalb von Minuten bauen sie Verbindungen zu anderen Menschen auf und haben Spaß miteinander.
Andere tun sich schwer damit.
Obwohl viele Gemeinsamkeiten da sind, konzentrieren sie sich auf die Unterschiede und schaffen es nicht, Verbindungen zu anderen Menschen aufzubauen.
Hier ein Beispiel, wie man es richtig macht:
Du triffst eine Person im Park und ihr unterhaltet euch.
Auf die Frage nach ihren Hobbys sagt die Person: „Ich mag Tennis.“
Auf die Frage wieso, sagt sie „Ich spiele es schon mein ganzes Leben. Ich liebe einfach das Gefühl, wenn ich ein großes Match gewinne, auf das ich lange hingearbeitet habe.“
Jetzt aufgepasst! Auch wenn du noch nie im Leben Tennis gespielt hast, kannst du in diesem Satz viele Gemeinsamkeiten finden…
Du kannst zum Beispiel sagen: „Ich verstehe genau, was du meinst. Ich bin super ehrgeizig und hasse es zu verlieren.“ Darauf wird dein Gegenüber höchstwahrscheinlich positiv reagieren, denn schon habt ihr eine Gemeinsamkeit.
Achte darauf, dass du nur Dinge sagst, die du auch wirklich so meinst. Etwas vorzuspielen lohnt sich vielleicht in einem Bewerbungsgespräch, aber nicht im Privatleben!
#6 Auf andere Menschen zugehen
Dieser Schritt kostet am meisten Überwindung.
Auf Menschen zuzugehen kann einschüchternd und beängstigend sein.
„Was, wenn sie mich auslachen und abweisen?“
Diese Angst ist berechtigt. Wer auf Menschen zugeht, wird Ablehnungen hinnehmen müssen. Das ist unvermeidlich.
So geht es allen Menschen!
Allerdings wirst du eine überraschende Erfahrung machen, wenn du zurückgewiesen wirst…
Nämlich, dass überhaupt nichts passiert!
Die Reaktionen werden harmloser sein, als du erwartest und die Angst wird dir im Nachhinein unbegründet vorkommen.
Und das Gute ist: Je öfter du es tust, desto leichter wird es.
Du wirst lernen mit Ablehnungen umzugehen und deine Ängste zu kontrollieren. Dann kannst du dir das soziale Leben schaffen, das du dir immer gewünscht hast.
„Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht,
sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.“– Lucius Annaeus Seneca
Tipp: Eine ausführliche Anleitung, wie du auf Menschen zugehst und ein Gespräch initiierst, findest du in meinem Artikel Mühelos auf Menschen zugehen: Eine praktische Anleitung.
#7 Lockere und starke Körpersprache antrainieren
Du möchtest einen positiven Eindruck erwecken?
Dann ist eine gute Körpersprache ein Muss für dich.
Die Haltung, Gestik und Mimik verraten schon in den ersten Sekunden viel über dein Innenleben…
Nicht umsonst gibt es Ratgeber die behaupten, dass Körpersprache 80% der zwischenmenschlichen Kommunikation ausmacht.
Diese Zahl ist natürlich nicht nachweisbar und ein bisschen an den Haaren herbeigezogen, aber die Aussage bleibt bestehen:
Körpersprache ist verdammt wichtig!
Stell dir vor, jemand hat…
- eine versteinerte Mimik
- einen grimmigen Blick
- eine abweisende Haltung
Dann werden sich wenige Menschen zu dieser Person hingezogen fühlen.
Bei einer starken Körpersprache ist es genau andersherum.
Wenn du…
- eine lebhafte Mimik
- ein entspanntes Lächeln
- eine offene Körperhaltung
…hast, dann wirkst du von ganz alleine offen und kontaktfreudig.
Das wird Begegnungen leichter machen und du wirst besseres Feedback bekommen. Dadurch fühlst du dich wieder sicherer und deine Angst lässt nach.
Tipp: In meinem Artikel Selbstbewusstes Auftreten erkläre ich viel zur Körpersprache. Wenn du dir weitere Infos wünschst, bist du damit gut beraten.
#8 Kleine Schritte machen
Hast du schon einmal etwas von der Salami-Taktik gehört?
Es geht darum, eine Aufgabe in kleinen Schritten zu erledigen.
Das Ziel ist, einer großen Aufgabe ihren Schrecken zu nehmen, indem man sie in kleine Aufgaben unterteilt und diese „Scheibe für Scheibe“ abarbeitet.
„Kleine Schritte führen zum Ziel – wenn Du sie täglich und stetig gehst.“
Auf diese Weise meisterst du zuerst kleine Aufgaben und verschaffst dir Erfolgserlebnisse. Mit wachsendem Selbstvertrauen packst du dann größere Aufgaben an.
So entwickelst du dich immer weiter und erreichst irgendwann zwangsläufig dein großes Ziel!
[BONUS]
5 praktische Übungen…
- die auf der Salami-Taktik beruhen
- die dein soziales Selbstvertrauen stärken
- mit denen du dich deinen Ängsten stellst
…findest du in meinem Artikel Schüchternheit überwinden: 8 Power-Tipps und 5 Übungen. Scrolle dort einfach nach unten, bis zu den Übungen.
Angst vor Menschen: Fazit
Zum Abschluss: Tu dir selbst den Gefallen und werde aktiv!
Fordere dich jeden Tag ein bisschen mehr heraus. Setze deine Pläne in die Tat um. Und nutze die Salami-Taktik.
Dann bist du auf dem richtigen Weg.
Mit innerem Willen und kleinen Schritten kannst du alle Ängste loswerden.
„Das Leben beginnt dort, wo die Furcht endet.“
– Osho
Viel Erfolg dabei!
Dein Gustav.