Einsamkeit überwinden: In 8 bewährten, einfachen Schritten
Fühlst du dich häufig einsam und allein gelassen? Dann bist du hier genau richtig.
In diesem Artikel zeige ich dir eine praktische Anleitung, wie du deine Einsamkeit in 8 bewährten, einfachen Schritten überwinden kannst.
Inhaltsverzeichnis
Raus aus dem schwarzen Loch
„Einsamkeit und das Gefühl unerwünscht zu sein, sind die schlimmste Armut.“
– Mutter Theresa
Einsamkeit ist ein zutiefst unangenehmes Gefühl.
Ein Gefühl, das extrem belastend und schmerzhaft sein kann.
Wenn du einsam bist, fühlst du dich ungeliebt, ausgestoßen und vernachlässigt.
Folgende Gedanken sind typisch:
- Niemand interessiert sich dafür, wie es mir geht und was ich gerade mache.
- Niemand will etwas mit mir zu tun haben.
- Ich bin langweilig und uninteressant.
- Alles ist irgendwie sinnlos und leer.
- Niemand versteht mich.
- Die anderen genießen ihr Leben in vollen Zügen und ich sitze hier alleine und isoliert zu Hause herum.
Bis zu einem gewissen Grad kommen alle Menschen mit Einsamkeit in Kontakt.
Es ist okay, gelegentlich solche Gedanken zu haben. Das ist noch kein Grund zur Sorge.
Aber sobald sie regelmäßig und normal werden, solltest du aufpassen.
Fühlst du dich häufig einsam? Manchmal sogar, obwohl du unter Menschen bist?
Raubt die Einsamkeit deinem Leben die Energie und belastet dich schwerwiegend?
Dann solltest du dir die Zeit nehmen, herauszufinden was fehlt und eine Lösung dafür zu finden.
[BONUS-Test]
Damit es dir leichter fällt, deine Einsamkeit passend einzuschätzen, habe ich den Einsamkeits-Test entworfen. Er dauert nur 2 Minuten. Absolviere ihn am besten erst kurz und komm dann hierher zurück.
Du bist mit deiner Einsamkeit nicht allein!
Obwohl du in deiner Einsamkeit das Gefühl hast, alleine und isoliert dazustehen, gibt es tatsächlich viele Leute, die dein Schicksal teilen.
Es werden sogar immer mehr.
Obwohl uns dank moderner Technik täglich neue Möglichkeiten zur Verfügung stehen, mit Leuten in Kontakt zu kommen, reden wir immer weniger von Angesicht zu Angesicht mit anderen Menschen.
Du kannst heutzutage in Foren über Gott und die Welt diskutieren, bei Facebook jemanden anstupsen oder auf Instagram dein Frühstück teilen…
Das alles macht Spaß, aber es kann die persönliche Kommunikation zwischen Menschen nicht ersetzen!
Wir sind soziale Lebewesen und brauchen tiefgehende Verbindungen zu anderen Menschen, um glücklich und zufrieden zu sein. Daran lässt sich nichts ändern.
Manchmal schaden uns die neuen Kommunikationsmöglichkeiten sogar.
In den sozialen Netzwerken beispielsweise siehst du häufig nur glückliche Ausschnitte aus dem Leben anderer. Denn nur diese werden gepostet.
Das führt zu dem unrealistischen Gedanken, dass es allen anderen besser geht als dir…
Du denkst dir: „Wieso bin genau ich so alleine? Alle anderen haben Freunde und einen Partner und ich sitze hier alleine rum. Alle haben jemanden, nur ich nicht. Was ist mit mir falsch, dass ich niemanden finde?“
Durch diese Gedanken fühlst du dich alleine gelassen und vom Leben abgeschnitten.
Dabei ist es überhaupt nicht wahr, dass es allen anderen Menschen besser geht als dir. Die meisten haben mit ihrem Leben sehr zu kämpfen und viele haben sogar genau das gleiche Problem wie du.
Deswegen mache dir bewusst: Du bist mit deiner Einsamkeit nicht allein! Dieses Wissen kann helfen.
Wirf einfach mal einen Blick auf die folgende Grafik, die ich erstellt habe. Die Zahlen sind aus einer deutschen Studie aus dem Jahr 2017.
Einsam sein ist nicht das Gleiche wie Alleinsein
Viele Menschen denken, wenn man Single ist, wenig Freunde hat und viel Zeit alleine verbringt, dann fühlt man sich zwangsläufig einsam.
Das ist falsch!
Auch bei wenig Kontakt zu anderen Menschen, kannst du dich verbunden und zugehörig fühlen.
Ein gutes Beispiel dafür: Während sich manche Menschen davor fürchten, Zeit alleine verbringen zu müssen, suchen andere bewusst das Alleinsein, indem sie sich für einige Wochen in ein Kloster zurückziehen.
Genauso ist es andersherum!
Man fühlt sich nicht automatisch verbunden und aufgehoben, wenn man viel Zeit mit anderen Menschen verbringt.
Es gibt sehr viele Leute, die sich einsam fühlen, obwohl sie…
- verheiratet sind.
- hoch angesehen sind.
- einen guten Beruf haben.
- Kinder haben.
- von vielen Menschen gemocht oder sogar bewundert werden.
- dauernd zwischen Menschen sind.
Alleinsein und Einsamkeit sind also definitiv unterschiedliche Dinge.
Ob du dich einsam fühlst, hängt nicht so sehr davon ab, ob du viele Freunde und einen Partner hast, sondern vielmehr davon, was du über dich selbst und deine Mitmenschen denkst.
Dementsprechend verschieden kannst du auch das Alleinsein erleben. Entweder als schön oder schrecklich.
„Allein sein zu müssen ist das Schwerste, allein sein zu können das Schönste.“
– Hans Krailsheimer
Die Gründe für deine Einsamkeit
Wie entsteht Einsamkeit?
Wieso fühlen sich manche Leute immer wieder einsam und andere nie?
Das liegt an einem Zusammenspiel aus zwei Gründen:
1. Innere Ursachen
2. Äußere Auslöser
Die inneren Ursachen sind deine Einstellungen und Überzeugungen, welche die Einsamkeit begünstigen.
Typisch sind folgende Überzeugungen:
- Ich brauche einen Partner, um glücklich sein zu können.
- Alleine machen die Dinge doch gar keinen Spaß.
- Wenn mich jemand nicht mag, dann ist irgendwas falsch mit mir.
- Das Leben ist sinnlos ohne Freunde und Partner.
Solange die äußeren Umstände mitspielen, kannst du mit diesen Überzeugungen gut leben.
Aber irgendwann wird es nach hinten losgehen.
Sobald die Dinge in der äußeren Welt nicht so laufen, wie du es dir vorstellst, führt das zu starken negativen Gefühlen.
In diesem Fall zur Einsamkeit.
Mögliche äußere Auslöser dafür sind:
- Eine Trennung vom Partner
- Wenig Freunde wegen schwacher sozialer Fähigkeiten
- Dass die Kinder aus dem Haus gehen
- Ein Ortswechsel (z.B. Umzug zwecks Uni oder Arbeitsplatz)
- Extreme Schüchternheit und deshalb eigenständiger Rückzug
- Zu hohe Erwartungen an andere Menschen
Erst wenn beide Punkte zusammenkommen (innere Ursachen und äußere Auslöser) fühlst du dich einsam.
Demzufolge gibt es auch zwei verschiedene Möglichkeiten, um deine Einsamkeit zu überwinden…
Du kannst entweder an deinen inneren Einstellungen arbeiten oder deine äußeren Umstände so gestalten, dass du dich nicht mehr einsam fühlst.
Ich empfehle eine Kombination aus beidem, weil die Methoden sich gegenseitig unterstützen und eine Kombination am nachhaltigsten und stabilsten ist.
Wie du das machst, zeige ich dir jetzt in 8 praktischen Schritten…
1. Schritt: Akzeptiere die Situation vollständig
Einsamkeit ist häufig ein Tabu-Thema. Kaum jemand spricht darüber.
Daher kommt auch das Gefühl, mit der Einsamkeit alleine zu sein.
Das hat Folgen: Damit du nicht die einzige weinerliche Person bist, die sich darüber beschwert, kehrst du deine Gefühle lieber unter den Teppich: „Das Ganze kann ja nicht so schlimm sein… Schließlich beschwert sich auch sonst niemand darüber.“
Viele Menschen können nicht einmal vor sich selbst zugeben, dass sie sich einsam fühlen. Sie machen sich Vorwürfe und verdrängen ihre natürlichen Gefühle.
Das macht es noch schlimmer und hindert sie daran, etwas zu verändern.
Deshalb ist unser erster Schritt ein Bekenntnis zur aktuellen Situation…
Akzeptiere die Situation vollständig!
Es ist in Ordnung, sich einsam zu fühlen.
Deine Gedanken und Gefühle sind völlig verständlich und nachvollziehbar.
Du solltest sogar die negativen Gefühle akzeptieren. Betrachte sie nicht mehr als Feind, sondern als das, was sie wirklich sind: Ein Signal dafür, dass etwas nicht stimmt.
Erstelle am besten ein schriftliches Bekenntnis!
Beschreibe deine Situation neutral und wertfrei.
„Zurzeit fühle ich mich einsam.“ wäre eine Möglichkeit. Diese Feststellung beinhaltet keine Bewertung, ob du den Zustand magst oder nicht. Sie sagt auch nichts darüber aus, ob es dir in Zukunft weiterhin so gehen wird. Sie erlaubt dir lediglich die Situation klar und deutlich zu sehen, keine Gedanken mehr zu verdrängen und das Jetzt zu akzeptieren.
Tipp: Wenn du wirklich etwas verändern willst, dann schreib jetzt dein Bekenntnis!! Setz dich für 2 Minuten hin und beschreibe deine aktuelle Situation in ein paar Sätzen. Schreibe auf, wie es dir geht und was du ändern möchtest. Sei dabei so ehrlich und direkt wie möglich.
Das ist extrem hilfreich, weil du dich mit den Dingen auf einem ganz anderen Level auseinandersetzt, wenn du sie aufschreibst, als wenn du nur im Kopf darüber nachdenkst.
Das Bewusstsein und die Erkenntnisse, die du dir bei diesem ersten Schritt aneignest, sind so verdammt wichtig, weil sie nötig sind, um die nächsten Schritte überhaupt durchführen zu können.
2. Schritt: Finde heraus, was wirklich fehlt
Wir haben uns die Gründe für Einsamkeit schon angeschaut…
Aber jetzt geht es um dich!
Wieso bist DU einsam?
In diesem Schritt geht es darum, deine Probleme präzise zu identifizieren.
- Liegt es daran, dass du mit dir selbst nicht im Reinen bist und nicht alleine sein kannst?
- Hast du ein mangelndes Selbstbewusstsein, kannst dich nicht öffnen und hast deswegen keine bedeutungsvollen Verbindungen zu anderen Menschen?
- Liegt es daran, dass du den Kontakt zu anderen Leuten vermisst, weil du schüchtern bist und nicht auf andere zugehen kannst?
- Hast du wenig Freunde und Kontakte, weil du nicht so gut mit Menschen umgehen kannst und immer nur selber redest, anstatt dich auch für die anderen zu interessieren?
Gehe tief in dich und suche nach Antworten.
Vielleicht weißt du längst, was dir fehlt, aber hast es verdrängt, weil es dir zu oberflächlich und einfach erscheint. Lass dich von solchen Bewertungen nicht abschrecken, sondern suche wirklich nach der Wahrheit, egal ob sie angenehm oder unangenehm ist.
Tipp: Auch diesen Schritt solltest du unbedingt schriftlich machen. Benutze das gleiche Papier wie bei Schritt 1 und schreibe auf, was dir fehlt. Alles was du aufschreibst, solltest du danach nochmal hinterfragen. Wieso fehlt dir das?
Hier ein Beispiel:
Wenn du Schritt 1 und 2 getan hast, hast du schonmal deinen Fahrplan. Und das ist das Allerwichtigste.
Du weißt, wo du stehst und wo du lang musst. Jetzt brauchst du diesen Weg nur noch zu gehen.
3. Schritt: Finde deinen Sinn
Im Leben keine Orientierung zu haben, kann schmerzhaft sein.
Du bist wie ein Fähnchen im Wind, dem die Richtung fehlt. Du lebst jeden Tag so vor dich hin und wartest einfach ab, was sich ergibt.
Du bist dem Schicksal ausgeliefert…
Und dein Leben scheint leer und bedeutungslos.
Aber wenn du etwas findest, das dir Bedeutung gibt. Etwas, wofür du jeden Morgen begeistert aufstehst, dann verschwinden auch die Gefühle der Einsamkeit.
Deshalb ist der dritte Schritt: Finde heraus, was du gerne tust… und tu es!
Beschäftige dich mit deinen Interessen und finde deine Leidenschaft. Was gibt deinem Leben Sinn? Was möchtest du mit deinem Leben anfangen?
Gehe diesen Fragen nach und finde deine persönlichen Antworten.
Wenn du weißt, was dir wichtig ist und dich ausmacht, dann werden die innere Leere und Einsamkeit verschwinden, allein dadurch, dass du mehr Lebenssinn und Lebenszweck bekommst.
Tipp: Du kannst folgende Fragen als Hilfe nutzen:
- Welche Dinge in der Welt würde ich gerne verändern?
- Gibt mir etwas auf Dauer Kraft oder raubt mir Energie? Was gibt mir Kraft?
- Welche Dinge haben mir früher besonders Freude bereitet?
- Wovon war ich als Kind begeistert?
- Was brauche ich unbedingt, um zufrieden zu sein?
- Woran denke ich jeden Tag?
Denk über diese Fragen nach. Im Auto, im Bett und unter der Dusche…
Die Frage nach deiner Mission im Leben, ist eine der wichtigsten, die du dir stellen kannst!
4. Schritt: Behandle dich, wie einen guten Freund
Die meisten Menschen behandeln ihre Freunde mit Liebe und Respekt. Sie sind behutsam und rücksichtsvoll. Es würde ihnen nie einfallen, sie zu beleidigen oder runterzumachen.
Anders ist es beim Umgang mit sich selbst.
Plötzlich sind sie streng und eiskalt. Von Rücksicht keine Spur.
Bei einem Blick in den Spiegel ist der erste Gedanke „Oh Gott, bist du fett!“
Würde jemand so etwas zu einem Freund sagen?
Und wenn sie einen Fehler machen, denken sie sich „Ich mach immer alles falsch.“
Vernichtende Urteile statt liebevollem Umgang!
Selten gönnen sie sich mal etwas Besonderes, wenn die Umstände nicht perfekt sind.
Das solltest du ändern! Es schadet deinem Lebensglück.
Du brauchst keine zweite Person, um dir was Schönes zu kochen und deinen Abend zu genießen. Du darfst auch alleine einen Spaziergang machen, ein Bad einlassen oder ein paar Kerzen anzünden.
Wenn du denkst, dass sich der Aufwand für dich alleine nicht lohnt, dann behandelst du dich abschätzig. Du bist es dir nicht wert, für dich alleine etwas Gutes zu tun.
Tipp: Steigere deinen Selbstwert, in dem du dir zeigst, dass du dir selbst gut genug bist. Gönne dir auch alleine die Dinge, die dir Spaß machen.
5. Schritt: Senke deine Erwartungen an die Umwelt
Wir hätten am liebsten perfekte Freunde.
Positive und selbstbewusste Menschen, die dennoch an unserem Leben interessiert sind und uns ihre volle Aufmerksamkeit schenken.
Sie sollten gerne Dinge mit uns unternehmen, unsere Vorlieben teilen und uns bei Problemen unterstützen. Insgesamt sollten sie einfach alle unsere emotionalen Bedürfnisse befriedigen.
Klingt super, oder?
Es hat nur einen Haken: Solche Menschen existieren nicht.
Und für deine unrealistischen Ansprüche zahlst du einen hohen Preis. Denn überzogene Erwartungen führen zwangsläufig zu Frustration und Enttäuschung.
Wenn du von deinen Mitmenschen nichts Geringeres erwartest, als das absolut Beste, dann wirst du NIE mit ihnen zufrieden sein. Und wenn deine Mitmenschen das Gefühl haben, dass du nicht mit ihnen zufrieden bist, werden sie keine Zeit mit dir verbringen wollen.
Hier ein paar Beispiele unrealistischer Erwartungen:
- auch wenn ich mich nicht melde, sollte die andere Person sich melden und fragen, wie es mit geht
- die andere Person sollte immer Lust haben mit mir ins Kino zu gehen
- die andere Person sollte von alleine erkennen, wenn es mir nicht so gut geht und sich um mich kümmern
Solche Erwartungen sind Unsinn. Kein Mensch kann sie erfüllen.
Du solltest dir bewusst machen, dass es bei allen Menschen Dinge geben wird, die dir gefallen und Dinge, die dir nicht gefallen…
Konzentriere dich auf die positiven Dinge!
Mit einem Menschen kannst du vielleicht über die Arbeit reden, mit einem anderen über dein Liebesleben und mit wieder anderen kannst du vielleicht Tennis spielen gehen.
Tipp: Sei dankbar für alle Menschen, denen du begegnest und entferne dich von dem Gedanken, dass einzelne Menschen alle deine Bedürfnisse befriedigen könnten.
6. Schritt: Lerne aktiv auf andere Menschen zuzugehen
Vielleicht denkst du dir gerade „Na super. Jetzt kenne ich meine Probleme, behandel mich liebevoller und senke meine Erwartungen… Aber der Zugang zu Menschen fehlt mir immernoch.“
Richtig!
Darum wird es in den nächsten Schritten gehen.
Zu Beginn ist eine Sache besonders wichtig:
Du solltest lernen, aktiv auf andere Menschen zugehen zu können.
Es erfordert ein bisschen Mut und ist nicht immer angenehm, aber diese Fähigkeit ist extrem wertvoll!
Dadurch kannst du nach und nach mehr Kontakte knüpfen und deinen Bekanntenkreis erweitern.
Wenn deine sozialen Skills ein bisschen eingerostet sind, ist es vielleicht hilfreich, z. B. erst einmal auf der Straße mit Verkäufern ein paar Sätze zu wechseln oder anderen Leuten deine Hilfe anzubieten.
[BONUS]
Meine besten Tipps, wie du…
- auf natürliche Weise mit Menschen ins Gespräch kommst
- Ansprechangst für immer loswirst
- mit wildfremden Menschen lockeren Smalltalk beginnst
…findest du im Artikel Mühelos auf Menschen zugehen. Kann ich empfehlen!
Hobbys und Freizeitbeschäftigungen sind perfekt, um neue Kontakte zu knüpfen. Dort triffst du Leute, mit denen du direkt schonmal etwas gemeinsam hast.
Tipp: Am besten suchst du dir ein Hobby, bei dem du zwangsweise mit Menschen in Kontakt kommst.
- Mache einen spannenden Teamsport
- Besuche Seminare
- Lerne eine neue Sprache
- Belege interessante Kurse
Such nach Möglichkeiten, um SOFORT mit neuen Leuten in Kontakt zu kommen! Dafür kannst du zum Beispiel auch meetup.com nutzen.
Mehr dazu findest du unter Tipp #3 im Artikel Ich bin einsam und allein: 8 Power-Tipps.
7. Schritt: Baue tiefe Verbindungen auf
Es gibt viele berühmte Schauspieler und Rockstars, die sich einsam fühlen, obwohl sie ständig von Menschen umgeben sind…
Trotz der Bewunderung und Aufmerksamkeit, fühlen sie sich isoliert.
Wieso?
Weil es nicht darum geht, mit wie vielen Menschen du in Kontakt stehst, sondern darum, was für Verbindungen du zu diesen Menschen hast.
Nur mit Menschen in Kontakt zu kommen, wird dir nicht reichen…
Du wirst auch das Bedürfnis nach tiefen, ehrlichen und authentischen Verbindungen haben.
Du möchtest einer anderen Person deine Probleme und Sorgen anvertrauen können, du möchtest ihr von deinen fröhlichsten Momenten berichten können, und du hoffst, dass sie das Gleiche tut.
Deshalb geht in diesem Schritt darum, wie du echte Verbindungen zu Menschen aufbaust.
1. Richtig zuhören:
Menschen, die aufmerksam und interessiert zuhören, sind eine Seltenheit!
Die meisten warten darauf, endlich selber reden zu können, statt dem Gegenüber die volle Aufmerksamkeit zu schenken.
Das ist schade. Ohne gegenseitiges Zuhören kann keine echte Verbindung entstehen.
Aber die gute Nachricht: Das ist leicht zu ändern!
Hinweis: Entwickel ein aufrichtiges Interesse an anderen Menschen. Dann ist dieser Schritt ein Kinderspiel.
Wenn du anderen Personen wirklich zuhörst, werden sie sich verstanden und respektiert fühlen. Das führt dazu, dass sie dir mehr Vertrauen schenken und wiederum persönlichere Dinge erzählen.
Außerdem fangen viele Menschen plötzlich selber an, aufmerksam zuzuhören, wenn sie bemerken, dass auch ihnen zugehört wird.
Tipp: Höre anderen Menschen aktiv zu:
- Halte Blickkontakt mit deinem Gegenüber
- Denke NICHT darüber nach, was DU als nächstes sagen kannst, sondern konzentriere dich völlig darauf, was dein Gegenüber erzählt
- Wenn du dem Gespräch folgen kannst, signalisiere Verständnis, indem du nickst oder „ja“ sagst (so etwas wie „ich verstehe“ oder „genau“ geht natürlich auch)
- Rede nicht dazwischen und halte deine Meinung erst einmal zurück
- Wenn dich etwas interessiert oder dir Dinge unklar sind, dann frage nach.
Das Besondere an diesem Tipp ist, dass er leicht umzusetzen ist und trotzdem eine beinahe magische Wirkung hat.
Probiere es demnächst einfach mal aus und schau selbst, wie es sich auf das Gespräch auswirkt.
2. Von dir selbst Erzählen:
Ich hatte früher Angst, mich zu öffnen und verletzlich zu machen.
Deswegen habe ich selten persönliche und private Dinge geteilt.
Aber wie sollen andere Menschen dann eine Verbindung zu mir aufbauen, wenn ich sie nicht an meinem Leben teilhaben lasse?
Wie sollen sie mich kennen und verstehen lernen?
Das geht nicht!
Nur wenn du dich öffnest, können vertrauensvolle Verbindungen entstehen.
Stundenlang über die Arbeit und den letzten Urlaub zu sprechen, bringt dich anderen Menschen nicht näher.
Erst wenn ihr über Erfahrungen sprecht, die euch persönlich bewegen und wichtig sind, entsteht ein Band zwischen euch.
Ein paar Beispiele dafür, was mit „persönlich“ gemeint ist:
- Wovor hast du Angst?
- Was ist dir aktuell wichtig im Leben?
- Was würdest du in deinem Leben rückblickend anders machen?
- Wann warst du das letzte Mal richtig glücklich?
- Wer ist der wichtigste Mensch in deinem Leben?
Natürlich willst du andere Leute nicht überfallen und nach 2 Minuten dein ganzes Herz auszuschütten…
Aber du solltest auch nicht zu lange warten, bevor du dich öffnest!
Ich vertraue anderen Menschen lieber ein bisschen zu früh, als zu spät.
Das Worst-Case-Szenario ist, dass die andere Person mich nicht mag.
Wenn ich aber zu lange warte, finde ich selten neue Freunde und verpasse viele Chancen.
3. Offen und ehrlich sein
Verstellst du dich manchmal, um dazuzugehören?
Sagst du Dinge, nur weil du denkst, dass die anderen das gut finden?
Dann musst du mit zwei Nachteilen rechnen:
- Dieses Verhalten kostet viel Energie
- Du bekommst Angst, etwas Falsches zu sagen und aufzufliegen
Außerdem setzt du eine Maske auf…
Und genau diese Maske verhindert, dass du andere Menschen richtig kennenlernst.
Verstelle dich niemals, nur um anderen zu gefallen!
Das ist eine verführerische Falle, weil man sich davon verspricht, Ablehnungen und Enttäuschungen zu vermeiden.
Aber die Nachteile sind zu groß: Man kann sich NICHT öffnen und KEINE vertrauensvolle Verbindungen aufbauen.
Wenn du authentisch bist, wirst du Menschen begegnen, die nicht nur deine Maske, sondern die dein wahres Ich mögen. Sie werden dich so mögen, wie du bist!
Vielleicht sind es wenige. Aber dafür sind es Menschen, mit denen du dich wohlfühlst und denen du Vertrauen kannst. Mit ihnen Zeit zu verbringen wird dich nicht anstrengen und erschöpfen, sondern im Gegensatz – deinen Akku wieder aufladen!
Wie du genau diese Menschen findest, erkläre ich im Artikel Neue Freunde finden.
8. Schritt: Die Bedürfnisse anderweitig erfüllen
Einsamkeit kann dir Energie und Kraft rauben.
Dein innerer Antrieb wird immer schwächer.
Mein Tipp für so einen Fall: Erfülle deine Kontaktbedürfnisse erstmal anderweitig.
Dann fühlst du dich bereits besser und kannst die anderen Punkte mit mehr Leichtigkeit angehen.
Ein Beispiel dafür sind körperliche Berührungen. Sie sind sehr wichtig für uns Menschen und können ein großes Problem darstellen, wenn wir einsam sind.
Menschen sind da nicht anders als Katzen oder Hunde!
Unser Wohlbefinden hängt von körperlichen Berührungen ab. Wenn diese fehlen, dann wird im Gehirn weniger Dopamin und Oxytocin ausgestoßen. Dadurch steigen Ängste, Stress und Spannungen.
Dieses Bedürfnis nach körperlicher Berührung kannst du dir bei Einsamkeit vorübergehend auf einem anderen Weg holen. Zum Beispiel, indem du einen Massage-Termin vereinbarst, einen Kampfsport machst oder zum Friseur gehst.
Es geht darum, die Möglichkeiten wahrzunehmen, die es im Alltag gibt, um mit Menschen in Kontakt zu kommen. So erfährst du wieder das Gefühl von Austausch und Nähe.
In meiner Erfahrung ist das für viele Leute hilfreich, um anschließend ihr Leben mit mehr Energie anzupacken und Lösungen für die Ursachen der Einsamkeit zu finden.
[Lese-Tipp]
Mehr Power-Tipps zu Einsamkeit findest du im Artikel Ich bin einsam und allein: 8 Power-Tipps.
Einsamkeit überwinden: Fazit
Eine Sache ist mir aufgefallen bei Leuten, die von ihrer Einsamkeit berichten:
Ihnen erscheint das Problem so groß und überwältigend, das sie sich nicht einmal in ihren kühnsten Träumen eine Lösung dafür vorstellen können.
Dabei kann man Einsamkeit mit den richtigen Schritten sehr zuverlässig überwinden. Und die Dinge, die man dabei lernt, sind auch für das weitere Leben von unschätzbarem Wert!
Es geht in erster Linie um zwei Punkte:
- Sich selbst besser kennenzulernen und eine positivere Verbindung zu sich aufzubauen
- Die zwischenmenschlichen Fähigkeiten zu stärken. Auf Menschen zuzugehen, Gespräche anzufangen und sich zu öffnen
Für diesen Weg wünsche ich dir viel Erfolg und viele spannende Erfahrungen!
Dein Gustav.